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Eine predigt D. Mart. Luthers gethan zu Leiptzig, am 12. Augusti 1545.

LIeben Freund, Wir haben im Euangelio des vergangenen Sontags gehort, wie Christus vor seinem einziehen zu Jerusalem uber die Stad geweinet und jr endliche zerstörung verkundigt hat, und das darumb, das sie nicht erkant hat die zeit jrer Heimsuchung. Item wie er darnach in den Tempel gegangen und daselbs ausgestossen die keuffer und verkeuffer und gesagt: ‘Mein Haus sol ein Bethaus heissen, Ir aber habts zu einer Mördergruben gemacht’ etc.

Dieses sind beides treffliche wort und seer harte reden, sonderlich das der liebe HErr sagt, das die heilige Stad Jerusalem und der herrliche Tempel sol zu grund zerstoret werden darumb, das sie nicht erkand haben die zeit, darin sie heimgesucht sind. Und were wol ein wort, das billich jederman mit furcht und zittern annemen und behalten solt, Denn es ist aus grossem ernst (und wie gehort) mit hertzlichen threnen geredt: Du hast die zeit deiner Heimsuchung nicht wollen erkennen.
Denn Heimsuchung heisst auff Ebreische sprache, wenn Gott zu uns kompt und bey uns anklopffet, bringet mit sich alle seine Göttliche güter. Gleich wie Zacharias, der vater Johannis des Teuffers, in seinem gesang auch redet: ‘Gelobt sey der HERR, der Gott Israel, denn er hat sein Volck heimgesucht und ein grosse Erlösung gemacht.’ Also heisst es hie: Gott hat uns visitiert oder heimgesucht, das er zu uns kompt, Nicht, das er etwas von uns empfahe oder neme, sondern das er uns bringe und gebe, Das es eigentlich heisset einen armen Bettler und elenden, verlornen Menschen besucht, den der Teufel gefangen hat im tieffsten, schwersten kercker der Sunden, tods und der Hellen. Zu solchen feret erab der liebe Son Gottes, in unser elend, jamer, tod und grab und beut uns einen guten morgen und seligen grus, spricht, Wir sollen frölich sein, er wolle uns erlösen von aller not und alles guts geben, Das ist seine Visitation oder Heimsuchung. Was thuen aber hie zu, die da heimgesucht werden?

Hie ist nu die klage (spricht er) und furwar ein seer jamerlichs klagen, Das man solches unaussprechlichs guts, so er bringet, nicht sol fro sein noch mit danck annemen, sondern uber die grosse undanckbarkeit auch helffett vervolgen und verjagen, Ja dazu ermorden beide, den lieben Gast und Herrn, der uns heimsuchet, sampt seiner Heimsuchung. Das ist je ein schrecklich wort zu hören und ein grewliche, scheusliche farbe, damit die Welt abgemalet wird, das sie heisst die blinde, undanckbare Welt, die da iren HErrn und desselben gnediges Heimsuchen nicht wil kennen noch wissen.

Es ist kein Mensch, den man mag fur witzig und klug achten, so er in höhester qual und leiden, in pestilenz oder ander seuche lege, der da nicht wolte einen fromen, trewen Artzt leiden, wenn er zu jm keme und jm davon helffen köndte und wolte, Und wo etwo ein solcher were, davon würde jederman müssen sagen, das er uber seine leibs kranckheit auch tol, unsinnig und besessen were und mit keten gebunden müste werden, als der seiner sinne gar beraubt. Wie viel mehr mussen die toll und toricht, rasend und besessen sein, die in so grausamer kranckheit und not liegen, unter Sünd und tod, das sie müßten ewiglich verloren sein, Und so zu jnen kompt dieser Artzt, der rechte, einige Heiland und Hirte jrer Seelen, und spricht: Ich wil dir helffen und dich erlösen von Sünden und tods not, Teuffel und allem unglück und setzen in das Himelreich, da du mit mir solt ein Erbe sein des ewigen Lebens, Sollen sie so blind und verböset sein, das sie solchen lieben Man nicht allein undanckbarlich verachten, sondern zur Stad ausiagen und ans Creutz schlahen, wie sein eigen volck zu Jerusalem gethan, Und wir jtzt auch sehen fur unsern augen.

Denn sihe, was wir auch selbs thun, die wir Christen heissen, die grossen Könige und Herrn und sonderlich Bischove, Cardinel etc. und was nur wil klug und heilig sein und das beste auff Erden, Sihe doch, ob sie nicht tol und toricht sind? Sie gehen daher in grossen ehren und pracht, in gülden keten, samet und seiden, heissen grosse, kluge Leut, weise Fürsten und der welt Regenten, die aus der massen wol regieren können, und stehet jnen auch an, haben mancherley gute geschickligkeit an jnen, das es sonderlich angesehen wird, was sie reden und thun, und werden gehalten fur die, so sonderlich von Gott erwelet und jm die liebsten sind, der welt zu trost und heil gegeben.

Aber da sehe man auff, wenn es beginnet diese Göttliche Visititatio oder Heimsuchung zu betreffen, wie sie sich dazu stellen, Hie ist niemand rasender und wütiger weder eben diese, die aller weisesten und klugesten, Bapst, Cardinel, Bischove, Fürsten, grosse Herrn des Adels und andere. Ja, wenn es zu diesem Artickel kompt, da jnen gesagt wird von dieser gnedigen und frölichen Heimsuchung, Da sihet man doch solche grosse undanckbarkeit und verachtung, das einem fromen Christen möcht das Hertz brechen, Ja das auch der HErr selbs sich nicht kan enthalten, er mus darob weinen, da er die Stad ansihet, und solch jamerige klage furen.

Denn ist es nicht ein jamerliche klage, das die hohen Priester, die ansehnlichsten und furnemsten Leute, Herr Annas und Caiphas, und das gantze geschlecht der Priester und Leviten, dazu die zween und siebentzig Fürsten im Rat zu Jerusalem, die so weislich regieren und haben so schönen Gottesdienst, unter denen das volck gieng in schönem regiment, zucht und gehorsam, und war nur alles auffs allerhöhest anzusehen, das wir jetzt solchs regiments keines sehen noch unter den Heiden gesehen ist wie bey den Jüden unter Mose. Sihe aber, was thuen sie, das man sagen mus, das sie blind, tol und toricht sind? Hengen jren lieben Heiland ans Creutz, der jnen aus allen nöten helffen will.

Also ists gangen und gebet noch allenthalben in der Welt, wenn man die augen wil auffthun, Da sind viel weiser, kluger und vernunfftiger Leute (das mussen wir bekennen), auch gelert, Erbar und from, Aber wenn sie das wort oder predigt des Euangelij von Christo hören, das jnen verkündigt erlösung vom tod und ewiges leben, Nur hinweg (schreien sie) und flugs alle tod, tod geschlagen, die solches predigen.

Ist aber das nicht ein jamerlich ding? Wenn doch das Euangelium keme als ein grewlicher Tyrann oder Türck und nur die Leute schreckte und plagte, neme jnen jr gut und schlüge sie dazu tod, were es nicht zu wundern, so man jm feind würde? Nu kan jm ja niemands solchs schuld geben, Es thut niemand keinen schaden, Lesst dir und jederman, was er hat, Weib, Man, Kind, haus, hoff, güter, land, Leute, suchet weder Keiser noch Könige krone, regiment, gewalt (wie doch der Bapst gethan), Sondern spricht zu allen Menschen: Behalt, Was jr habt, Ich wil und begere der keines, sondern allein das thu: Gleube an den Son Gottes, auff das du ewig selig seiest, wenn dieses Leben auffhöret, Denn du wirst diese Königliche kron nicht ewig tragen noch in dieser ehre, gewalt und gut ewig sitzen, Sondern dahin mustu, da deine Kron, ehre, macht, gelt und gut nichts mehr sein wird. Was wird dir als denn mögen helffen? Nichts, denn ich wil dir helffen, Allein nim mich an mit danckbarkeit, Mehr begere ich nicht, denn das du nur gleubest und diese Heimsuchung erkennest.

Nu sihe, was sol er doch mehr thun? denn das er aller Welt darbeut, jre zeitliche güter lesst er bleiben und sie behalten, was sie haben, und dazu die ewigen bringet und jnen heimtregt, Und sol dafur nicht so viel bey jnen erlangen, das sie es doch wolten annemen, Sondern damit so viel verdienet, das sie keinem ding auff erdboden feinder werden denn dem, der solches verkündigt.

Das gehet je nicht Menschlich noch natürlich zu, Sonst müst es also zugehen, wie die Natur alle Menschen leret, Wer mir guts thut und bringet, das ich dem dancke und lieb habe. Wer nu den nicht wil annemen noch danckbar sein, der da zeitlich gut und dis leben gegeben hat und dazu auch das ewige schencket, das mus nicht natürlich noch Menschlich ding sein, Denn es ist wider vernunfft und aller Menschen sinne, Sondern der leidige Teufel aus der Helle, der die Leute beide, mit leib und seele, besessen hat.

Wer wil aber hie so küne sein, der dem Bapst, Cardineln, Bischoven, Königen, Fürsten und reichen Junckern vom Adel und andern solches durffe sagen (Jr seid voller Teufel), ob es wol die bitter warheit ist. Aber wer es jnen sagen wil, der warte auch, das er den kopff herhalte, und las von jm sagen, Er sey auffrurisch Und rede den besten, weisesten, heiligsten Leuten an jr ehre, wie sie itzt sagen, wenn man jr öffentliche laster straffet. Wie können wir aber anders thun? Dein eigen vernunfft mus es sagen (wenn sie es sagen wil), das du mussest vom Teufel besessen sein, so du wissentlich das Euangelium verfolgest, Ursach ist diese: Denn Gott bringet und tregt dir zu eitel zeitllch und ewig gut, Und kan so viel nicht bey dir erheben, das du es mit danck annemest, sondern verfolgests dazu, und ist dir eitel gifft.

Ja, sprichstu, Das köndten wir leiden, das er uns zeitlich gut gnug gebe und ewiges dazu, Aber das Euangelium straffet, verbeut uns gleichwol unser Gottesdienst, Messen, Moncherey etc. Antwort: Ja, bistu da zurrissen? So höre ich wol: Du hast nicht darüber zu klagen, das man dir etwas neme an Leib oder Seele oder nichts guts gebe, Sondern darümb ist dirs zuthun, das man deinen willen nicht wil geschehen lassen, Das ist nicht Gottes noch des Euangelij schuld, sondern dein eigner böser wille und nichts mehr (Denn du köndest on das wol haben und behalten, was du hast) und weist doch selbs, das du unrecht hast, und fürest ein sündlich, verdamlich leben.

Das ist die sache gar, Dein willichen sol fort gehen, Aber Gottes wille sol hinder sich gehen, Und das du dich selbs und andere mit dir verfürest und verderbest, das sol dir Gott lassen gut sein und sol dirs nicht sagen, Hast nicht gnug daran, das er dir zeitlichs und ewigs leben geben wil, sondern wilt das auch dazu haben, das er lasse dich und ander Leut in deinem sunderlichen wesen bleiben.
Das sol und kan er nicht gestatten, denn es ist stracks wider die Heimsuchung, Sintemal er eben darümb dich heimsuchet, weil der Teufel und seine Apostel dich von der warheit auff die Lügen gefürt und dich gelert zu vertrawen auff dein gauckelwerck und Abgötterey, Da wil er dir von helffen, das du der lügen los, gezieret mit eitel warheit und also von des Teufels und der Helle gewalt frey werdest, So schreiestu hie wider: Nein, nein, des wil ich nicht, Das stehet mir nicht zu leiden, das man mein ding wolle Lügen und unrecht heissen, sondern es sol es jederman fur Göttliche, Christliche warheit halten oder (wie sie jtzt sagen und rhümen) fur die löbliche, althergebrachte Christliche Religion.

Ja, hörestu aber nicht, das dieser Text und Historia anders sagt, das Jhesus in den Tempel Gottes gehet und alda umbstösset und eraus wirfft? Das verstunden die Hohenpriester auch nicht, das es hiesse Visitirt oder gnediglich heimgesucht, Sondern hieltens dafur, das es jr grosse unehre und schmach und jrer löblichen Religio und des heiligen Tempels Gottes war, Nein (spricht er), das gehöret auch zur heimsuchung, Wolt jr die warheit haben, so mus ich die Lügen straffen und euch davon weisen, das jr nicht ewer Religio oder Gottesdienst setzet auff die Kremerey, die jr hierin treibet etc.
Hie hetten sie auch mügen sagen, wie jetzt der Bapst und die seinen: Ja, das ist unser alt hergebrachte Religio und Christlicher glaube, Darümb wollen wir nicht davon lassen noch leiden, das man dawider rede etc. Aber Christus sagt also dazu: Eben darümb kome ich, das ich euch lere, was rechter, alter oder newer Glaube oder Gottesdienst sey, weil jr solches schendlich verkeret habt.

Denn das heisst nicht der alte Christliche glaube (von unser zeit zu reden), das ein Pfaff uber dem Altar stehet und machet eine Messe, die er opffern wil fur todte und lebendige, Denn wo ist das geschrieben denn in des Bapsts Rauchloch und der Münche Marcolfo, ein new sündlin von jnen selbs erdacht, Darümb sol mans nicht nennen noch halten fur den alten glauben, sondern den, so wir von Christo durch die Aposteln empfangen, da er uber tisch im Abendmal seinen Jüngern hat gegeben sein Leib und blut, nicht zu opffern, sondern zu essen und trincken, zu stercken den glauben der vergebung der Sünden, wie seine wort lauten. Das ist die erst alte ordnung Christi, so man billich nennet den Christlichen, alt hergebrachten Glauben. Aber unser Papisten füren die schönen, guten Wort ‘Christlich’, ‘alt hergebracht’ etc. auff jre Lügen, so sie lang hernach in die Kirchen eingefürt.

Also thaten jene der Jüden Pfaffen auch, jren alt hergebrachten, Christlichen glauben hiessen sie das verkeuffen und keuffen fur dem Tempel, da sie hatten gehege und stelle fur Schafe und Kelber, Item Hüner und tauben etc. Das war alles geordnet zum Gottesdienst, das die Leute, so allenthalben aus dem lande gen Jerusalem kamen, da jr opffer keufften, das sie dem rechten Gotte opfferten, Denn dazumal war kein Abgott im Tempel, sondern rein von aller Abgötterey, Und ward mit dem Opffer nichts gesucht denn der rechte, warhafftige Gott, der Himel und Erden geschaffen und dieses Volck erlöset hatte. Darümb trotzten sie auch darauff und sprachen: Wer das wil hindern, der setzet sich wider unsern alten Glauben und Gottesdienst etc.
Was kund der gemein Man hie wider sagen? Es war ja die warheit, Es geschach alles umb Gottes willen, das man jm opfferte, wie er selb in diesem Volck geordnet hatte, Das musten sie alle lassen recht sein als den rechten Gottesdienst, den die hohen Priester solten handhaben, Und dieser Jhesus von Nazareth kompt, da er den Tempel Visitirn wil, und stössets alles uber einen hauffen. Solt man solchen Ketzer nicht tödten und verdamnen, der den rechten Gottesdienst so schmehlich handlet, schlegt und schmeisst unter sie wie unter tolle hunde, zum Tempel hinaus?

Summa: Es heisst ja ergerlich und ubel gnug gehandelt, das man den ordenlichen Gottesdienst also angreiffen sol. Wenn er doch etwas anders hette aus dem Tempel geworffen, das nicht zu Gottesdienst gehöret, das hetten sie so wol konnen leiden. Aber das da sonderlich geordnet zum Opffer, dazu jederman gerne geben und helffen solt, solches also zu nicht machen und dazu eine Mordergruben heissen, das ist ja zu hoch gelestert und gar nicht zu leiden.

Denn es lautet eben so lesterlich, als wenn ich jtzt sagte: Des Bapsts, Cardinel, Bischove, Pfaffen und Münche Kirchen, Stiffte, Klöster mit jren Gottesdiensten sind eitel Mördergruben, eben da sie am heiligsten sind, Eben also hats auch gelautet in der Hohen priester Annas und Caiphas ohren und der andern, das sie fur billich und recht haben gehalten jm zu antworten: Ey, das heisst dich der leidige Teufel reden, das du Boswicht so vor lang geordneten und wol hergebrachten Gottesdienst also tharft vernichten und den Leuten wehren, das sie Gott in seinem Hause nicht dienen noch opffern sollen, Wie sie es denn haben können gros auffblasen.

Aber solchs lesst er sich nichts irren noch anfechten, Lieben Herrn (spricht er), Die Visitatio wil es nicht anders leiden, Ich bin komen, das ich sol Visitator sein, euch heimsuchen und alles guts bringen, das leibliche euch lassen und das geistliche dazu schencken. Aber dazu kan ich nicht komen, ich mus rumorn und das geschmeis (so die ursach ist Gottes zorns uber euch und ewers verderbens) ausfegen, Wie ich gesagt habe, das es diesen Leuten nicht zu thun ist umb zeitlich gut, sondern jren bösen, falschen willen zu erhalten, das sie nicht wollen lassen, was unrecht ist, und gleichwol nicht unrecht gethan haben noch hören, das jr wesen triegerey, jre Messen Abgötterey, jr Münch leben Teufeley sey, Sondern haben den kopff auffgesetzt, wollens nicht leiden und mit den Hörnern wider diesen HErrn lauffen, gleich wie die unsern auch thun.

Nu künde er das wol leiden, das sie schlachten und opfferten, so viel sie so wolten, Denn es war ja von Mose jnen also geordnet, Aber das war es, das es verderbt, das sie damit suchten nichts denn jren genies und die Leute dahin füreten, das sie wehneten durch solch werck zu verdienen Gottes gnad und ewigs leben. Das ist doch stracks wider diese göttliche Heimsuchung, Denn die Propheten, zuvor klar gesagt also haben, das da solt komen jr Heiland, der sie würde erlösen von sunden, tod und allem ubel, Des solten sie hoffen und warten und jr seligkeit allein auff jn setzen, In des solten sie opffern in diesem Tempel und den eusserlichen Gottesdienst halten, auff das sie blieben in der zucht und in der weise der hoffnung Christi. Nu aber faren sie zu und tilgen solchen Glauben und hoffnung rein aus und dieses Haus, das da solte ein Bethaus sein (wie Christus aus Jesaia lvj. sagt), machen sie zu einem schendlichen Kauffhaus, ja zur Mordgruben der Seelen.

Denn dieser Tempel war auch erstlich nicht furnemlich gebawet umb des opffern und schlachtens willen, wie im dritten buch der Könige am viij. klar geschrieben stehet, Denn der König Salomo selb, der jn gebawet hatte, da er kniet und bettet, den selben weihet und ordnet zum Gebet und spricht daselb: ‘wenn etwo theurung, pestilentz oder ander Unglück uber dein volck komen wird, und sie hieher komen werden oder sonst die hende ausstrecken und beten zu diesem Hause und deinen Namen anruffen etc. so woltestu jr gebet und flehen hören im Himel’, Nicht spricht er: Du woltest jre werck und Opffer ansehen, das sie viel kelber und Schafe oder reuchwercks in diesen Tempel bringen, sondern ‘jr beten und flehen woltestu hören’. Also hat er selb den Tempel gestifftet furnemlich zum Gebet, sonderlich das in der not geschehen solt, wenn sie umb jrer sunden willen gestrafft würden, wie er durch dasselb gantze Capitel sagt, Das es nicht hat können heissen verdienst jrer guten werck oder so opffer.

Darümb ists recht und war, das der Prophet Jesaia und Christus hie auch sagt: ‘Mein Haus sol ein Bethaus heissen’ etc. das sol fürnemlich sein name sein, dazu es auch Salomo gebawet hat (ob er auch wol darin geopffert), und seine eigen wort lauten allein auffs beten und Gottes gnedigs erhören, das dies solt sein endlicher brauch und ordnung sein und heissen ein Bethaus aus seiner ersten stifftung.

NU aber lassen sie solchen brauch anstehen, leren das volck nicht, wie es beten sol, sondern machen nur ein Reuchhaus und schlachthaus daraus, Wiewol Gott das auch hette können leiden, wo sie dazu gebetet oder das Volck zum beten gewiesen hetten. Aber sie trieben allein auffs opffer on die lere und anruffen, Daruber ward das Haus zu nichts anders denn einer Mordergruben. Denn damit verderbten sie die armen seelen, das sie nicht lereten beten und anruffen, wie sie solten gethan haben und gesagt, wie die lieben Propheten, Jtem David und Salomo selb: Last opffer opffer sein, Es ist Gotte nichts umbs opffer zuthun, Wie Psal. I. ‘Ich wil nicht umb deines opffers willen mit dir haddern’, Sondern darümb solt jr hieher komen, das jr Gottes wort höret, lernet recht gleuben, beten und anruffen etc. Das thaten sie nicht und doch feindlich pocheten auff jren Tempel und opffern etc. lereten die Leut on glauben und anruffen Gottes sich darauff verlassen, damit sie nur dieselben macheten zu jrem nutz und genies.

Darümb kompt nu Christus und wil solchen wust aus dem Tempel reumen und fegen, Dis Haus (spricht er) ist nicht dazu gebawet, das es sey ewer Viehstal oder Tauben haus, sondern dazu ist es von Gott geordnet und angenomen, das es sey sein Bethaus, da man jn anruffen sol, und er dabey sein und hören wil, Darümb auch zu der zeit das Jüdisch volck allenthalben, so wo sie waren in aller welt, wenn sie beten wolten, musten das angesicht gegen dem Tempel zu Jerusalem wenden, auch da sie gefangen im elend waren, und der Tempel zurstöret war, und also allezeit jr Gebet hefften an diese stet umb der Göttlichen ordnung willen, die sie auch angenomen hatten, das sie da solten beten, und er sie wolt hören.

Aber nu sie solcher stifftung und ordnung vergessen und die selbe verkeret, fur Gottes Bethaus jr eigen Kauffhaus draus gemacht, so kan er es auch nicht umbgehen, Er mus mit seiner Heimsuchung komen und den Tempel wider reinigen von solcher Mordgrüberey, auff das den armen Seelen geholffen werde, und sie von der lügen und verfürung zur erkentnis der Warheit und rechtem Gottesdienst gebracht werden, das es billich heisst ein gnedige, heilsame Heimsuchung der Seelen, ob er wol uber die Verfürer zurnet und sie straffet, das sie von jrer Kremerey abstehen sollen. Solche Heimsuchung gehet itzt (Gott lob) auch unter uns, Denn es wird ja durch Gottes gnade rein und lauter gepredigt von rechtem Gottes erkentnis und Gottesdienst, wie wir sollen Christen werden und unsern Heiland Christum im hertzen haben durch den Glauben Und darnach aus solchem hertzlichen vertrawen Gott anruffen in allem anliegen und nöten, Und ob wir wol itzt kein eusserliche stet oder Tempel haben, da er sich an gebunden habe, Denn sein Tempel oder Wonung ist, soweit die Welt reichet, So bleibet doch der brauch noch, das man auch stet oder Heuser hat, da die Christen zusamen komen, Gottes wort zu handlen und in gemein miteinander zu beten etc.

Das thut unser Bepstisch Pfaffen und Mönchen volck nicht, sondern beide, die Lere und Gebet, verkeren und zerstören und auch lauter Mordergruben aus jren Kirchen und Clostern machen, Ja, es kan kein Mönch oder Pfaff anders thun, das Weis ich und hab es selbs erfaren, Denn ich bin auch funffzehen jar ein Mönch gewesen und habe teglich Messe gelesen und den Psalter gebet, das ich jn auch auswendig wuste, Und doch in dem allen niemal also gebetet, das ich mit solchem hertzen oder gedancken hette können mein so Gebet sprechen: Lieber Gott, Ich weis, das dir mein Gebet wol gefellet und gewislich erhört ist, Sondern also stunden meine gedancken: Ich hab meinen gehorsam des Ordeus und der Kirchen gehalten, meine Mess gelesen, meine sieben zeit gesprochen, Wuste nichts, wie ich mit Gott daran war, ob jm solch mein werck angenem were.

NU bin ich der besten einer gewesen, der solchs mit ernst und andacht gethan, Und hab doch niemals ein Gebet recht können thun und mit meinen Messen teglich Gott gelestert, das ich wolt Gotte seinen Son opffern und durch solch mein werck sein gnade verdienen etc. Aber unser Papisten machen es noch viel erger, weil sie jre Messen auch verkeuffen und alle Kirchen mit solcher Kremerey gefullet und sagen, das solch werck sey Gott angeneme und verdienstlich dem, so es thut (ob er gleich on alle andacht und guten fursatz, ja auch in todsunden ligt) und anderen lebendigen und todten, fur die es gethan oder gemeinet wird, So er doch selbs solches nicht gleubt noch die andern.

NU aber itzt auch kompt jre Visitatio, da Christus solchen Grewel angreifft und ansehet seinen Tempel zu reinigen und spricht: Das heist nicht recht geleret noch geopffert oder Messe gehalten, das du dahin tritst, weissest nicht, was du thust, und wilt doch (wie du sagst) Gotte seinen Son opffern fur lebendige und todten, und dazu solches verkeuffest, Denn das ist nicht der einsetzung und ordnung des Sacraments gemes, ja es ist ein greuliche Gottes lesterung, Christi leib und blut opffern wollen, das er uns gibt zu essen und zu trincken, den Glauben zu stercken, das wir durch sein blut und tod on unser werck und verdienst vergebung der Sunden haben.

Hie scharren sie gleich wie jene mit jrer alten Geigen: ja es ist unser althergebrachter Glaube, und die Kirche hats nu lang also gehalten. Da schlahe kein glück zu, Weistu nicht, das Christus also sagt (wie du selbs in der Mess liesest und selbs auff diese wort deine Messe setzest): ‘Der HErr Jhesus in der nacht, da er verraten ward, Nam das Brot, dancket und brach es und gabs jnen und sprach: Nemet hin und esset, das ist Mein Leib, der fur euch vergossen wird. Desselbigen gleichen nam er den Kelch, gab jnen und sprach: Trincket alle daraus, Das ist der Kelch des newen Testaments in meinem blut, das fur euch vergossen ist’ etc.

DA stehet der rechte alte Glaube, Da hörestu nichts von deinem opffern, sondern Christus heisst dich essen und trincken und diese wort mit glauben fassen und Gott dafur dancken, das du kanst das Vater unser recht darauff sprechen und sagen: Ich habe gebetet und weis, das du mich erhörest. Das vermag gewislich kein Bapst, Cardinal, Bischoff, Pfaff oder seine Geistlichen, die da hoch her rhümen und scharren vom alten Glauben oder Religio und wissen doch nicht, was Religio, Glaube oder Gottesdienst ist, und mit jrer öffentlichen that bezeugen, das sie nichts sind denn Seelenmörder (weil sie nichts recht leren, wie man gleuben und beten sol) und jren Bauch so neeren mit prebenden und zinsen, darümb sie jre Messen und Möncherey verkeuffen. Da ist kein Glaube, beten noch einiger gedancken rechtes Christlichs Gottesdiensts.

Sihe, das richtet die Visitatio an des HErrn Christi, welcher so da kompt und alles guts bringet, kan er den unlust (so der Teufel in die Kirchen geschmissen) nicht leiden, er mus die lügen, so die Seelenmörderey ursachet, aussteubern, Denn es kan nicht beides beieinander stehen, Das ich solt ein Mönch bleiben und doch Christum (wie itzt) predigen, Es mus eines dem andern weichen, Das bette ist hie zu enge (spricht Jesaia xxviij) und die decke zu schmal, das nicht bey einander können rugen Warheit und Lügen, so Christus mit seinem Glauben und der Teufel mit seinem Unglauben.

Darümb mus wol folgen diese gnedige Visitatio (sol anders Christus uber den Teufel oberhand behalten), das er die Kremerey mus abthun, Aber weil der Teufel seine Lügen nicht wil auffgedeckt und die Welt wil jren willen haben, so hebt sich (wie gesagt) der hader darob, wie wir fur augen sehen und erfaren, Wir predigen ja nichts anders, denn wie man recht gleuben und Gott anruffen sol, wie Christus in seiner Kirchen wil gepredigt und gethan haben, und thun das fur unsere Bisschove und Pfaffen, weil sie es selb nicht thun wollen. Das können sie nicht leiden, verdamnens Ketzerey, verfolgen und morden soviel frome Christen darümb (darin sie viel erger sind denn die Pfaffen und Phariseer zu Jerusalem).

Fragstu, Was sie doch des fur ursach haben? Antworten sie, Das es ist wider den alten hergebrachten Glauben. Was ist das fur ein Glaube? Was der Bapst mit seinen Pfaffen und Mönchen gleubt, Wie alt ist derselb? Zwey oder dreihundert jar, von dem an, da sie jr eigen Concilia zu Rom gehalten und gesetzt, was sie gewolt haben, fur Artickel des Glaubens. Hie frage ich: Ist solcher Glaube denn nu elter und besser worden, das er billich der alt hergebrachte Glaube und Religio mag heissen, weder der, so von Christo so selbs gestifft und herkomen? Schreiben wir doch alle nicht von dem Bapstum zu Rom, sondern von der geburt unsers Herrn Christi nu mehr den 1500 jar, Des sihe dein eigene brieffe an. Sollen denn nu das Artickel unsers Christlichen glaubens heissen, die nicht über 200, ja der viel nicht ein hundert jar alt sind? Wie denn viel newer Bepstischer Artickel auffkomen und eingerissen sind bey meinem gedencken, Denn ich gedenck noch, das in dieser Kirchen und diesen landen S. Anna (die man helt Marien, der Jungfrauen, Mutter und des Herrn Christi grosmutter) nicht bekand war, und S. Annaberg den namen noch nicht hatte, on was hernach S. Joachim, S. Joseph, Unser frawen Psalter, Kronen und Rosenkrantz und seer unzelich viel nerrichter Betbüchlin, von den Monchen erdacht, auffkomen sind, Welches nu alles bey jnen heisset der Alte hergebrachte Glaube. Furwar ein schöner Glaube, der nicht so alt ist als ein Man von sechzig jaren, Und das sol nicht heissen der rechte, alte Christliche glaube, der in der Schrifft klar und gewis gegründet, sondern mus in ewigkeit heissen und bey leib und leben verboten werden, denselben anzunemen oder zu bekennen.

Ists aber nicht verdrieslich, das des HErrn Christi wort, ja der heiligen Propheten und Veter von anfang der Welt, bey denen, die sich Christen rhümen, sol heissen ein newer Glaube, Denn wir ja nichts anders predigen noch predigen wollen, denn was du selbs in der Schrifft der Propheten und Aposteln liesest, Noch sol man das annemen und halten fur Artickel des Glaubens, was ein jeder unverschampter Mönch teglich ertichtet, davon zuvor niemand, auch die Bisschove selbs, nichts gewust haben, den gülden Psalter, die sieben gülden Messen und unzeliche Walfarten, zur Eichen, zum Pirnbaum etc. Und dagegen des Euangelii lere sol heissen eitel new ding, Warümb? Darümb, das sie es vor zwentztg oder dreissig jaren nicht gepredigt noch gewust haben, Wollen nicht wissen (das Sie doch als Lerer der Christenheit andere leren solten), das dieses ist die Lere und der Glaube, der vor 1500 jaren von Christi geburt und zuvor von anfang der Welt vor 5000 jaren durch die Veter und Propheten verkündigt und klar in der H. Schrifft gegründet ist, welche sie nicht wollen wissen, sondern unter die banck gesteckt haben, Gleich wie jene Phariseer und Pfaffen die rechte alte Lere und Gottesdienst auch vertunckelt haben, wiewol sie dennoch noch Mose Gesetz fur sich hatten.

Darümb (sagen wir) ists nu umb diese Heimsuchung zuthun, welche ist die predigt des Euangelii, so die vorigen Lügen und betrug des Teufels nicht so leiden kan, sondern dieselbe offenbaret und ans Liecht stellet. Das nu dawider sich setzen, die jre newe jrthum und Abgötterey wollen schützen und nicht lassen zu schanden werden und uns darob verfolgen, das mussen wir Gott befehlen, Aber uns lasst doch dazu thun, das wir die gnedige Heimsuchung unsers lieben HERrn erkennen und die predigt zu hertzen nemen, so Christus alhie thut.
JR habt gesehen (wil er sagen) die wunderwerck, so ich und meine Apostel gethan, und selbs gegriffen und geschrien, das Gott sein volck heimgesucht hat (Wie sie Luce vij. sagen), Und habt es doch nicht erkant, das ist: jr habts nicht wollen annemen (Denn Erkennen heisst nicht allein mit augen ansehen, wie die Kue das thor ansihet, sondern von hertzen sich eines dinges annemen. Wie die Schrifft pflegt zu reden als Gen. iiij. ‘Adam erkante sein weib Hevam’, das heisst mehr denn schlecht ansehen oder Kinder zeugen, sondern sich als des seinen hertzlich annemen), Also habt jr mich wol gesehen und erfaren und wisset, das ich komen bin euch heim zusuchen, Aber jr habt euch nichts darümb wollen annemen noch davon wollen wissen, sondern das widerspiel thut jr, setzet euch dawider mit wüten und toben und könnet nicht auffhören, bis jr mich, der ich euch heimsuche, ans Creutz bracht habt, Das ich auch nicht mehr bey euch thun kan, denn das ich mus darob weinen, das jr so verblendet und halstarrig seid und ewer eigen heil von euch stosset und den endlichen zorn und ewer ewig verderben uber euch füret, Und lasset dawider kein bey raten noch vermanen, warnen noch weren helffen.

Eben das klagen wir itzt auch wider unser Bapst, Cardinel, Bischove, Aber wir sehen, das es bey jnen nichts hilfft, was wir sagen, vermanen, straffen, saur oder susse singen, Aber wie ich gesagt habe, lasst doch uns das erkennen und danckbar sein und fest halten an Gottes wort, Denn wir dürffen auch nicht zweiveln, es wird nicht anders geschehen, Es mus dem Bapst mit allen denen, so an jm hangen, endlich gehen wie jenen zu Jerusalem, Thut es nicht der Türck oder etwo ein ander Herschafft, so wird es in kurtz thun der Jungste tag, Ob er es wol itzt verachtet und nicht gleuben wil, sondern verfolget und mordet drüber die Christen, so jn nicht anbeten, und meinet seine Tyranney mit gewalt zu erhalten. Ja, solch toben und wüten ist eben das rechte warzeichen (wie es bey jenen auch war), das es bald dazu komen sol, das es auch endlich zurstoret und, wie Christus hie sagt, kein Stein auff dem andern bleibe, das ist: das jr ding sampt jnen zu grund ausgerottet werde.

One das Gott noch seuberlich und leise ansehet, Schlegt noch nicht mit dem schwert drein durch krieg und blutvergiesen, sondern locket die Leute erzu durch sein wort, reinigt und feget also die Klöster und Stiffte und die seinen fein ausschelet und sondert von dem andern hauffen, wie er dort auch that, Da er das gute korn aus gedroschen in seine scheuren gesamlet hatte, wolte er darnach nicht lenger ledig stroh dresschen, Sondern da nichts mehr denn lauter sprew da war, zundet er sie an uber einen hauffen und machets alles zu asschen.

Also drisschet er auch itzt und samlet seine körnlin zusamen aus dem andern verdampten hauffen in Klöstern und allenthalben in der Welt, Wenn das geschehen ist, und die zerstreweten seines volcks werden zusamen gebracht sein, (spricht der Engel Daniel 12.), das er sein korn einbracht, und im Bapstumb nichts mehr denn sprew und ledig stroh wird finden, so wird es auch aus sein, und nur angezündet und verbrennet durch Türcken und hellisch feur, Denn es ist beschlossen, Er mus herhalten, wie die Schrifft von jm verkündigt hat.

DARürmb, lieben Freund, lasst uns zu dieser zeit der gnedigen Heimsuchung Gottes wort gerne hören und lieb haben, Sönderlich was Junge Leute sind, die solchs erleben werden, das Gott mit einer andern Heimsuchung komen wird, wie er zu Jerusalem komen muste, da sie die erste Gnadenzeit nicht wolten erkennen, auss das jr in der heiligen Schrifft gerüst seiet und könnet euch trösten und auch wehren und auffhalten wider künfftigen zorn und unglück.

Denn sol man solchem entlauffen, so wird uns nichts uberal helffen, denn das wir Gottes wort mit ernst meinen und das selb helffen mit allem vleis erhalten fur uns und unser Nachkomen, Sonderlich durch erhaltung guter Schulen und auffziehung der jugent, Denn das sind die pflantzlin, dadurch die Kirche Gottes als ein schöner Garten erbawet und fortbracht wird. Darümb sind wir alle, so Christen sein wollen, schüldig mit allen trewen mit dem, so wir vermögen, dazu zu helffen und furdern.

Ob wir, die wir in diesem Ampt Christo und seiner Kirchen dienen, nicht alle gleich reich sind als Juristen, Medici und, die mit andern sachen und hendeln umbgehen, So lasst uns begnügen an dem, das uns Gott gibt, und jm dancken, das wir Kirchen und Schulen haben, da es unsere Kinder und jugent und die armen ungelerten auch mögen hören und erzukomen, Du bist uberreich gnug, so du ein fromer, trewer Seelsorger oder prediger wirst, Denn du hast schon bestellet einen Stuel im Himel, der anders gezieret und viel herrlicher ist denn aller Keiser und Könige, da du wirst hoch uber sie sitzen, erhaben und geehret uber alle Welt und beide, Teufel, Bapst und alle Feinde, zu deinen fussen zur Helle verstossen sehen, Denn wir haben des reiche, gewisse verheissung gnug und wissen, das sie uns nicht feilen. Darumb lasst uns allesampt, beide, Lerer und Schüler, auch zur zeit dieser Heimsuchung Gotte helffen seine körnlin zusamen bringen, ehe denn der endliche Zorn angehe, der die sprew ewiglich anzunden und verbrennen wird.

FINIS.