aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (7122)

geschrieben am 10. März 2006 01:56:55:

3.3.1.1.2 Transparenz – Wiederaufbau Universitätskirche St. Pauli (innen)

Bezüglich der Innengestaltung „der Academischen Kirche zu Leipzig“ – wie es Gottsched formulierte, bieten sich im wesentlichen zwei Varianten an: die Rossbachsche von 1891-1899 und vorherige, die nach den Umbauten von 1710-1712 den Innenraum bestimmte. Da eigentlich alle, die sich damit intensiver befaßten, zu ähnlichen Sichtweisen kommen, möchte ich es in der Formulierung belassen: außen Rossbach – innen Bach.

Die Abbildung zeigt den Innenraum um 1870 nach einem Aquarell von Carl Sprosse (Original Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)

Kerngedanke ist, den Innenraum der Universitätskirche St. Pauli mit größter Gewissenhaftigkeit und Behutsamkeit wieder so zu erschaffen, daß er die Atmosphäre nachempfinden läßt, wie er Gelehrte, Künstler und Bürger zu Leistungen anregte, die heutzutage zum Weltkulturerbe oder zu den Grundlagen der Wissenschaft zählen. Hauptpersönlichkeiten, denen man damit gleichsam die Referenz erweist, sind natürlich – um einmal bei den Komponisten und Interpreten zu bleiben – Johann Sebastian Bach, der diesen Raum in seiner Neugestaltung erlebte, aber auch Johann Adam Hiller, Johann Gottfried Schicht und Felix Mendelssohn Bartholdy, der Musikstudent Richard Wagner u.v.a.

Und dazu zählen eine Unmenge geschichtlicher, baulicher, künstlerischer und ritueller Details, die für den Wiederaufbau herangezogen werden müssen.

Der Hauptunterschied zur Rossbachschen Innengestaltung ist sicherlich, daß man stärker auf die eigentlichen Wurzeln der „Academischen Kirche zu Leipzig“ zurückgeht.

Das bedeutet, es bei bescheidenen weißen Wänden zu belassen. Das Gestühl ist mittig gesetzt, ebenso die Kanzel, so daß Gottesdienste, Konzerte und akademischen Disputationen intensiver auf ein gemeinschaftliches Erleben gerichtet sind.