aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (7102)
geschrieben am 08. März 2006 03:40:13:
3.0.3 Transparenz - Planungen und Kostentrend
Den Planungen zum Gesamtgelände im Wiederaufbaugebiet Augustusplatz, Schillerstraße, Universitätsstraße, Grimmaische Straße fehlte von Beginn an das Gesamtkonzept. Wenn selbst der Rektor der Universität Leipzig, Herr Prof. Dr. Franz Häuser aus Limburg, wie beim Campustag 2004 nur auf Mensa und Aula eingeht, ist das in Anbetracht der Sorglosigkeit, wie mit Steuergeldern umgegangen wird, schon äußerst beachtlich.
Nach den gegenwärtigen geschichtsklitternden wie kulturlosen Planungen, die auch auf den Seiten des SIB nachgelesen werden können, ist der Trend folgender:
Während vorn am Augustusplatz für die funktional überfrachtete Egeraatsche Sprengeraula immense fragwürdige Kosten entstehen würden, wüßte man kaum, wie man „hinten“ an der Universitätsstraße das funktional mißratene und verschlissene Seminargebäude mit den angegebenen Summen langfristig sinnvoll „sanieren“ könnte. Zudem sind die euphorischen Zeiten der MIB des Jahres 2001 andere als heute. Sicherlich wäre hier ein Investor besser am Platz, der mit Weitsicht und dem Gespür für die historischen Dimension u.a. des Fürstenhauses nicht jeder Niveaulosigkeit hinterherrennt, die im mißratenen Wettbewerb kreiert wurde.
Das Ganze hat eben dazu noch den Nachteil, daß hier Planungslösungen nicht im gesellschaftlichen Konsens gesucht wurden, sondern unter gezielter Ausschaltung des Sachverstandes von vielen Architekten, Kulturträgern, Persönlichkeiten, Bürgern...
Wie die „Baukommission“ selbst belegt, setzt man sich sogar über die Verfassung des Freistaates Sachsen hinweg.
Insofern kommt zu den Kosten weiterer immaterieller Schaden, der bereits jetzt sehr groß ist.