aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (7016)
geschrieben am 25. Februar 2006 03:41:22:
Transparenz – 2.4.4 - Verordneter Jubel
Zu DDR-Zeiten waren Jubiläen oft das einzige, wo sich überhaupt noch etwas tat, sei es ein Parteitag der SED, Geburtstags- und Todestage von Parteiführern oder Betriebs- oder lokale Feieranlässe. Die Publikation "Zwischen Auerbachs Keller und Grünau" wies schon im Jahre 1987 alle Feierlichkeiten bis zum Jahre 2000 auf wie z.B. für 1998 "25 Jahre Universitätshochhaus".
Ebenso ist es mit dem gegenwärtigen Stand, wo postuliert wird: „Das Planungs- und Baugeschehen kann nun zügig fortgesetzt werden, damit eine Fertigstellung des Gesamtbauvorhabens bis zur 600-Jahr-Feier der Universität 2009 noch gelingt.“
Wie wir gesehen haben, wird überhaupt nicht mehr hinterfragt, warum etwas gemacht wird, was sinnvoll ist bzw. was die Folgen dessen sind, was da fabriziert wird.
Die inhaltliche Leere wird damit kompensiert, daß nun alles ganz schnell fertig werden soll. All das ist dem gelernten DDR-Bürger bestens bekannt. Es wird nur auf Eile gedrängt, und nach dem Motto: „Was die Partei beschloß, wird sein!“, erfolgt die Durchsetzung, koste es, was es wolle...
Der bisher genannte Grund, daß eine ehemalige Dozentin für Marxismus-Leninismus im Jahre 2009 dort zum Privatvergnügen wieder heiraten wolle, ist sicherlich kein gutes Omen für das Vorhaben...
Falls es weitere Gründe gäbe, wo mögliche Bauauftragnehmer zur Eile drängen, wäre dies allerdings ein Fall für transparency international.
Die Gelder, die der Universität Leipzig gemäß Hochschulbauförderungsgesetz zustehen, verfallen nicht.