aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (22799)
geschrieben am 20. August 2007 11:16:50:
Da ich nicht nur am 12. August 2007 vor Ort am Augustusplatz bzw. in der Grimmaischen Straße war, um Informationsmaterial zu verteilen wie die Predigt von Martin Luther, der vor 462 Jahren an diesem historischen Ort die erste Universitätskirche Deutschlands persönlich weihte, entspannen sie auch jede Menge Gespräche. Desinformationspolitik im sächsischen Finanzministerium brechen
Und da ich schon hunderte Faltblätter verteilt habe (die Spannweite reicht von den Alt-Leipzigern bis zu japanischen Touristen), gibt es eigentlich jede Menge zu erzählen.
(Es wäre schön, wenn die Bürgerinitiative jeden Tag mal dort präsent ist.)
Da man das gesamte Spektrum an Meinungen erlebt, ist das von allen Seiten mit Erkenntnisgewinn verbunden, denn schließlich geht es mir ja nicht darum, die Interessenten zu überzeugen, sondern sie über den Reichtum der Leipziger Bau-, Kultur- und Geistesgeschichte zu informieren, damit sie sich unabhängig von mir selbst eine fundierte Meinung bilden können und ich ja auch aus ihren Fragen lerne. Dies ist wichtig, da es diese Informationen über die Netzwerkpresse der LVZ und ähnliche Organe nicht gibt.
Und da der Bauherr hier im Gegensatz zur Frauenkirche in Dresden, zu den Grabungen zum Leipziger City-Tunnel und anderweitigen Planungen mit historischem Bezug den geschichtlichen Bezug verfassungswidrig unterschlägt, wurden die Informationen dankend angenommen.
Interessant ist natürlich, wie mit dem Planungspfusch des Bauherren umgegangen wird.
Manche Reiseführer sagen ihren ausländischen Gästen nur, daß hier mal die Universitätskirche stand und diese wieder aufgebaut wird.
Die meisten reagieren allerdings mit Ratlosigkeit und Unverständnis, da sie angesichts der primitiven Bautafeln als Bürger keine akzeptable Information haben.
Die meisten Fragen gab es zum "Neuen Seminargebäudes der Karl-Marx-Universität", wo öfters kopfschüttelnd die Frage kam, ob diese asbestverseuchte Bruchbude wirklich stehenbleiben soll.
Hinsichtlich des "Gasherdes" gab es nicht eine einzige positive Äußerung. Die Meinung "nicht schön, aber selten" war noch Gold wert im Gegensatz zur allgemeinen Tendenz, die dahin ging, daß es schon genug "Shopping" gibt, die StudentInnen wohl "verarscht" werden sollen mit dieser Tristesse bis eben zu den deutlicheren Nachfrage, was hier für ein "Klopper" eigentlich "hingero..." werden soll. Das Wort mit den sieben Buchstaben überwog.
Hier nochmal nach dem gegenwärtigen Stand einige Bilddokumente, wobei man sich immer verdeutlichen muß (siehe www.paulinerkirche.org), was dann auf einem der lebenswertesten wie geschichtsträchstigsten Innenstadträume Deutschlands an Scheußlichkeiten gebündelt und mit Steuergeldern verbrochen werden soll.
Gesamtsicht auf die funktionsunfähigen und asbestbelasteten Gebäudeteile der "Karl-Marx-Universität", wegen denen u.a. das Johanneum gesprengt wurde und die nun krampfhaft mit Steuergeldern erhalten werden sollen.
Foto 18. August 2007
"Neues Hörsaalgebäude"
Diesen Gebäudeteil wollte Züblin (bevor sie aus dem Vertrag schieden) bereits u.a wegen mangelnder Statik abreißen. Nach Maßgabe des Bauherrn soll diese häßliche Baufront weiterhin mit Steuergeldern saniert werden (siehe Link unten).
Foto 18. August 2007
Foto 18. August 2007
"Neues Seminargebäude"
Das Gegenüber vom Städtischen Kaufhaus, das einst das erste Gewandhaus beinaltete, soll weiter dieser städtebauliche Schandfleck sein.
Foto 14. August 2007
Foto 13. August 2007
Foto 13. August 2007
Foto 18. August 2007