aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (22489)
geschrieben am 15. August 2007 04:13:50:
An dieser Stelle müssen noch einmal die Ungeheuerlichkeiten verdeutlicht werden, die gegenwärtig am Leipziger Augustusplatz ablaufen. Vorsätzlich rechtswidrige Baumaßnahmen und Planungen
Sowohl aus den Luftbildern als auch in den Grundrissen ist zweifelsfrei erkennbar, daß die Universittätskirche St. Pauli mit ihrer Länge von über 60 Metern über die Ritterstraße hinausging. Hier sehen wir noch einmal die Grundrisse.
Erdgeschoßgrundriß mit der Rossbachbebauung, rechts Seite Grimmaische Straße mit abgehender Ritterstraße
Luftaufnahme um 1909.
Die Ritterstraße links trifft in der Grimmaischen Straße auf das Mauricianum, dahinter Universitätskirche, rechts Fürstenhaus
weitere Luftaufnahmen und Pläne siehe auf paulinerkirche.org
Erdgeschoßplan aus Erich Zeigners Zeiten nach 1946 mit der vorgesehenen Komplettierung des Geländes
(Quelle Plan: Landesamt für Denkmalpflege)
Damit stand und steht zweifelsfrei auch für jeden Laien fest, wenn er die Baustelle mal vor Ort betrachtet, daß die folgenden Fundorte eindeutig der Paulinerkirche zuzuordnen sind.Foto 31. Juli 2007
Foto 31. Juli 2007
Was nun kommt, muß man sich noch einmal "auf der Zunge zergehen lassen", so bitter es auch ist. Wer den Mailwechsel mit Herrn Westphalen aufmerksam verfolgt hat, wird sich sicherlich schon gewundert haben, warum sich dieser nicht für das Fürstenhaus interessierte, obwohl er doch eigentlich dafür vom Staat bezahlt wird. Im Gespräch wiederholte er die Lüge mit dem Bezug auf Zerstörung und Mauern aus dem 17./18. Jahrhundert. Dabei hätte er doch wissen müssen, daß das Fürstenhaus älter ist. Die Dokumente kann jeder selbst online studieren. Tatsache ist zudem, daß maßgebliche Zerstörungen gerade erst jetzt im Jahre 2007 mit den Archäologen stattgefunden haben und weiter stattfinden, da weitere Fundstellen am Fürstenhaus ignoriert wurden und werden.
Wenn nun - wie hier zu sehen - von den "Archäologen im Laufschritt" tausende Knochen gefunden werden, die aus dem frühen Mittelalter (!) stammen sollen und weiter behauptet wird, die Mauern seien aus dem 17./18. Jahrhundert, dann ist das ebenso verwunderlich. Denn das würde bedeuten, man hätte die Mauern im 17./18. Jahrhundert äußerst dezent unter die Knochen des frühen Mittelalters gesetzt...
Aber es geht noch weiter mit den vorsätzlichen Rechtsverletzungen.
Es wurde ausdrücklich betont, daß die Funde erhalten werden.
Hier setzt die nächste Tateinheit an. Denn die Mauern - wie bereits besprochen, vermutlich der Thümmelschen Kapelle - wurden einfach abrasiert.
Schlimmer noch, hier waren die Archäologen gänzlich weg und trotz weiterer Fundstellen - wie hier zu sehen - wurde mit Beton zugegeossen.
Foto 7. August 2007
Foto 7. August 2007
Nun hier die Abfolge, die auch die Logistik der Kulturverbrechen verständlich macht:
Foto 31. Juli 2007
Foto 2. August 2007
Foto 7. August 2007
Foto 13. August 2007
Halten wir fest:
Zu keinem Zeitpunkt der Planung war ausgeschrieben oder vorgesehen, daß Flächen oder Flächenteile der Paulinerkirche der Gewerbeimmobilie der MIB zugeordnet werden, weder im Wettbewerb noch an anderer öffentlicher Stelle, von den Abstandsflächen einmal ganz abgesehen.
Die Bürger werden getäuscht und belogen. Man soll möglichst nichts von außen sehen. Die Geschichte wird den Bürgern und Touristen vorenthalten.
Dafür finden nicht nur kultureller Raubbau und Kulturverbrechen mit äußerster Brutalität und Hast statt, sondern auch jede Menge gesetzeswidriger Handlungen.
Da sich Herr Westphalen im Gespräch nur auf die Zuständigkeit seinen obersten Dienstherren bezog:
Will Prof. Milbradt tatsächlich den Leipziger Bürgern die abgelehnte und die Leipziger Innenstadt verschandelnde Schrottimmobilie "Gasherd" aufdrücken? Will er tatsächlich zulassen, daß auf Flächenteilen der Paulinerkirche Shopping stattfindet und die Studenten keine optimalen Studienbedingungen bekommen?