aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (19051, 19081, 19229, 10260)
geschrieben am 09. Mai 2007 15:21:07:
Mauricianum - Wo sind die Archäologen?
Die Beseitigung geschichtlicher Spuren weckt Assoziationen zum Jahre 1968. Mit übergroßer Hast werden hier Teile des Mauricianums abgebaggert.
Blick auf die Abbaggerungen an der Grimmaischen Straße Foto 9. Mai 2007
Hier darunter befinden sich z. B. Kellergewölbe des Mauricianums. Foto 9. Mai 2007
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Re: Mauricianum - Wo sind die Archäologen?: MEDIEN INFORMIEREN!!!
geschrieben am 10. Mai 2007 09:54:39:
Als Antwort auf: Re: Mauricianum - Wo sind die Archäologen?: MEDIEN INFORMIEREN!!! geschrieben von LInde am 10. Mai 2007 09:05:35:
>Gibt es denn keine Behörde, die hier sofort einschreiten müßte???
>Lieber fahren die Herren Wissenschaftler in alle Welt, um Ausgrabungen vorzunehmen als buchstäblich vor der eigenen Haustüre zu graben???
>Könnten die Fotos nicht wenigstens mit ein paar Erläuterungen versehen werden und umgehend an Zeitungen geschickt werden?
>Hier muß umgehend Öffentlichkeit hergestellt werden, um Schlimmeres zu verhindern!
>>>Die Beseitigung geschichtlicher Spuren weckt Assoziationen zum Jahre 1968. Mit übergroßer Hast werden hier Teile des Mauricianums abgebaggert.
>>>>Halten Sie das nur alles photographisch fest, Herr Zumpe. Es koennte sich um wichtige Dokumentationen handeln.
U.a. die zuständige Behörde wurde selbstverständlich (einschließlich Prof. Milbradt) informiert. Keiner kann sagen, er habe es nicht gewußt. Es würde der Behörde sicherlich auch nicht schaden, hier im Forum ausführlich zu informieren.
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geschrieben am 14. Mai 2007 02:57:53: Fälschen und Klittern mit System und Methode: Universität Leipzig
Als Antwort auf: Re: Mauricianum - Wo sind die Archäologen? (LVZ) geschrieben von Linde am 11. Mai 2007 15:24:18:
Wie Sie gelesen haben, ging es um das Fürstenhaus und um das Mauricianum, d.h. noch nicht einmal um die Universitätskirche St. Pauli. Nichts davon steht in der Lokalpresse. Stattdessen werden die LVZ-Leser mit Falschaussagen abgespeist. An diesem grob skizzierten Plan von Dr. Füßler können Sie das bereits sehen. Wie bereits zu erkennen ist, stand dort nicht die Paulinerkirche, sondern das Fürstenhaus, das Mauricianum und an der Ecke zum Augustusplatz das Café Felsche. Um das zu wissen, hätte der Sonderbauleiter nur mal auf die vorhandenen Pläne schauen müssen.
Hier ist dazu ein überlagerter Plan des gesamten Geländes sowie unterschiedlicher Bebauungen, damit Sie eine ungefähre Gesamtübersicht haben. Hauptgrundlage bilden hierfür die 1:200er Schleusenplänen aus den Jahren zwischen 1932 und 1934. Auf den Fotos vom 12. Mai 2007 ist nichts von Ansperrungen der Archäologen oder archäologischen Grabungen zu sehen. Die Abreißer haben die bisher ans Tageslicht beförderten historischen Teile sicherlich weisungsgemäß nur schnell abgefahren.
Dies ist auch aus der Blickrichtung vom Augustusplatz zweifelsfrei zu sehen.
Die Leipziger Bevölkerung, die bereits den "Gasherd" am Augustusplatz unmißverständlich ablehnte, wo auch Prof. Volker Bigl sagte, daß man die Kritiken beherzigen werde, soll diesen nun verschoben in der Grimmaischen Straße "schlucken". Die Leipziger Universitätsleitung unter Herrn Prof. Franz Häuser möchte nur "zudeckeln". Da sie im Jahre 2009 das 600-jährige Jubiläum der Universität nur feiern will, unterbindet sie seit Jahren die notwendige Aufarbeitung. Mit Steuergeldern soll z.B. das abgewrackte Seminargebäude krampfhaft wieder seine kasernenartige und für Lehre und Forschung unattraktive wie unpraktische Form kommen.
Würden nun das Paulinum dort dokumentiert oder das für die Universität Leipzig äußerst bedeutungsvolle Fürstenhaus, würde damit auch offenbar, was die Universitätsleitung den Architekten für den Wettbewerb, den Bürgern und natürlich den Studenten selbst an Qualität und verpflichtender Herausforderung vorenthielt. Dann könnte man die Baukultur vergleichen und die "Zudeckler" stünden nackt da, weil dann jede Menge Fragen kommen hinsichtlich Verdummung, Verschwendung von Steuergeldern, Verstößen gegen das Leitbild und gegen die Verfassung der Universität Leipzig...
Nicht nur in Berlin und Dresden, sondern auch z.B. in Leipzig am Leuschnerplatz und anderen Stellen wurde Baugeschichte ausführlich dokumentiert, lange bevor Baumaßnahmen einsetzten. Nicht so mit Rektor Prof. Franz Häuser. Dieser will Zukunft ohne Vergangenheit. So hat er die Bewerbung als Eliteuni schon an den Baum gefahren. "Seine" Mensa frißt nur mehr Geld und wird nicht einmal dieses Jahr fertig. Und nun will er diktatorisch noch eine Aula durchsetzen, die nach D. Martin Luthers Worten, der die Universitätskirche St. Pauli persönlich weihte, eine Mördergrube darstellt. Und dafür aber: Schnell, schnell, schnell...
Hier noch einmal zurück zum Ausgangspunkt der beiden Beiträge für die Archäologen:
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geschrieben am 15. Mai 2007 13:56:46: Kriminelles Vorgehen
Als Antwort auf: Re: Fälschen und Klittern mit System und Methode: Universität Leipzig geschrieben von Linde am 15. Mai 2007 09:31:41:
>Es ist erschütternd, was Sie hier dokumentieren.
>Ich habe noch die Ausgrabungen am Leuschnerplatz vor Augen und bin absolut entsetzt darüber, wie an der Grimmaischen Straße verfahren wird.
>Husch, husch, husch und hoffentlich merkt's keiner.
>Wenigstens ist diese Rechnung nicht aufgegangen.
Wie auch hier und heute zu sehen ist, wurden Teile der Grundmauern des Fürstenhauses gesetzeswidrig einfach abrasiert und teilweise planiert.
Foto 15. Mai 2007
Dies betrifft auch Teile an der Universitätsstraße, die trotz der SED-Bauten erhalten blieben.
Foto 15. Mai 2007
Hier zur Erinnerung links stand seit 1558 das Fürstenhaus, das seit 1648 der Universität Leipzig gehörte.
Fürstenhaus um 1900