aus dem Forum Wiederaufbau Paulinerkirche Leipzig (2808)
geschrieben am 21. Februar 2004 00:57:45:
Wettbewerb als Farce?
Wie bereits mehrfach festgestellt wurde, fehlten in der Wettbewerbsausschreibung vom 13.08.2001 wesentliche Sachgrundlagen. Weitergehende Informationen wurden den Wettbewerbsteilnehmern vorenthalten. Folgende Sachpreisrichter waren zuständig:
Herr Prof. Dr. Volker Bigl, Rektor der Universität Leipzig. (aus dem Amt ausgeschieden)
Herr Staatsminister Dr. Thomas de Maizière, Sächsisches Staatsministerium der Finanzen. (aus dem Amt ausgeschieden, gab nachträglich Fehler zu)
Herr Staatsminister Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. (aus dem Amt ausgeschieden)
Herr Ludwig Graf zu Dohna, Mitglied des Wissenschaftsrates. (per 31.1.2002 aus dem Amt ausgeschieden)
noch in ihrer Tätigkeit verblieben
Herr Wolfgang Tiefensee, Oberbürgemeister der Stadt Leipzig (reagierte nicht auf Hinweise)
Herr Tillmann Sauer-Morhard, MIB Mittelständische Beteiligungsgesellschaft AG, Berlin (reagierte nicht auf Hinweise)
Die Sachgrundlagen sind bis heute nicht korrigiert worden. Aus Fehlern wurde nicht gelernt.
Wenn nun in der LVZ vom 10.02.2004 steht: "'Mit der MIB Immobilien und Beteiligungen AG gibt es einen Kooperationsvertrag über eine zukünftige Erbbauregelung für die Ladenzone in der Grimmaischen Straße mit der möglichen Übertragung des heutigen Straßenraumes, auf dem einst das Café Felsche stand.' Dieser Vertrag - 'über finanzielle Modalitäten ziemt es sich nicht zu reden' - werde aktiviert, wenn es soweit ist.", stellen sich Fragen:
Warum sind die Verantwortlichen nicht auf Einwände, Vorschläge und Kritikpunkte eingegangen?
Warum wurde aus Fehlern nicht gelernt?
Ist der Kooperationsvertrag wichtiger als der Wettbewerb?
Warum sind erhebliche Summen an Steuergeldern in diesen Wettbewerb geflossen, wenn zugusten privater Interessen mitenstschieden wird, sowohl in Form eines "im Hintergrund schwebenden Kooperationsvertrages", als auch in personeller Form u.a. eines mitentscheidenden Sachpreisrichters?
Welche Folgeabschätzungen hinsichtlich der Langfristigkeit wurden vorgenommen (schließlich geht es auch um die Fragen, ob nicht bestimmte Teile, die jetzt erhalten werden sollen, in zehn Jahren so verschlissen sind, daß ebenfalls wieder neue Gelder erforderlich sind etc.pp.)?
Welches Prüfungen erfolgten und welche Kontrollinstanzen wurden eingesetzt, um Schäden aus möglichen unsachgemäßen Wettbewerbsausschreibungen und personellen Abhängigkeiten wie im Vergleich Bildermuseum zu vermeiden?