Kunstbesitz der Universität Leipzig Inventarnummer 1913:328
Epitaph des Daniel Eulenbeck (wohl 1568 -1587) 1596
Perre, Jan de (wohl 1569- -1621) (pinx.) und Valentin Silbermann (Architektur) (nachweisbar zw. 1584und 1615)(sculps)
Gem.un.li. sign.u. dat.:"Jo de Perre fecit A. 1596" Text des Epitaphiums"DANIELI EULENBECIO DRESDENSI ..." Gemälde: Öl /Holz Rahmen: Holz, geschnitzt, weiß gefaßt, teilweise vergoldet, Edelsteinimitationen farbig gefasst
Prachtvolles Renaissance-Epitaph, dessen weiß-golden gefaßte Schnitzarchitektur mit roten und grünen Edelsteinimitationen in Beschlagwerkornamenten, Löwenmasken und Puttenköpfen als Haupttafel eine Auferstehungsszene und in der Predella die Stifterporträts einfaßt. Die von dem aus Antwerpen stammenden Jan de Perre geschaffenen Gemälde sind die frühesten für ihn in Leipzig nachweisbaren Werke.
Das Epitaph befand sich 1895 im Nordchor der Paulinerkirche, wurde jedoch in den darauffolgenden Jahren in den Südchor (Nordwand) umgesetzt. Von diesem Standort fehlen historische Aufnahmen. Die älteste Aufnahme stammt aus der von Erich Kirsten während der Auslagerungsvorbereitungen 1944 erstellten Dokumentation und zeigt das Epitaph ohne das zugehörige Inschriftfeld, dessen Text noch Becker im Inventar von 1913 zitiert. ("DANIELE EULENBECIO DRESDENSI ADOL ESCENTI PIETATE GENERE ET VIRTVTE CONSPIVO; QVI IN FLORE AETATIS; QVAM DEO AC LITERIS CONSECRARAT;IMPROVISO CASV CEV BVLLA EVANVIT INCOELESTEM EX HAC MIGRANS ACADEMIAM PARENTES MOESTISS: D.WOLFGANGVS EVLENBECIVS I.V.D.CONSILIARIIVS ELECTORIS SAXON: MERETISS: ET VRSVA A SODE MATONA DIGNISSIMA HOC INTMI AMORIS AC DESIDERII MONVMENTVM P.P.OBIIT Ao: SALVTIS MDLXXXVII DIE CALEND: NOVEMB: ANNO AETAT: XIX."). In der Aufstellung der ausgelagerten Stücke wird von den Bildhauern Kunze und Hempel unter dem hier als Epitaph IX geführten Objekt unter Position 10 auch ein "Unterteil mit Schrifttafel aufgeführt (UAL, Rep. I/I/173. Bl.166). Ob es nach der Rückführung in die Paulinerkirche wieder mit dem Epitaph vereinigt wurde ist unklar. Im Verzeichnis des Bergungsgutes von 1968 ist es nicht nachweisbar.
Die große (170 x 127 cm) "Jo de Perre fecit A.1596" signierte und datierte Auferstehungstafel, die Stifterpredella und ei n architektonisches Seitenteil wurde bereits 1998 gereinigt und konserviert. Die Rekonstruktion des Gesamtepitaphs ist konsequent zu verfolgen.
Fotos (Kustodie der Universität Leipzig):
22231 Gesamtansicht ohne Inschrifttafel während der Auslagerungsvorbreitung (Aufnahme von Erich Kirsten. Leipzig; 1544)
24645 Auferstehungstafel / Zustand 1998 nach Reinigung und Konservierung, Aufnahme: Foto-Friedrich, Markranstädt